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Unterwegs zu Kultur an historischen Orten

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Die Landrosinen stellen ihr neues, vielfältiges Programm vor

 

Niederurff – 190 Veranstaltungen sind bereits geplant. „Und es werden noch mehr dazukommen“, sagt Dr. Stefan Pollmächer. 260 Angebote hatten die Landrosinen 2024 in petto. Mit 38 Mitgliedern zählen sie zu den größten Kulturnetzwerken in Deutschland, so Pollmächer. Neu dazugekommen sind die Kultur-Kirche in Oberaula und Maike Gaca, Tänzerin, Tanztherapeutin und Kognitionswissenschaftlerin aus Frielendorf. Das Netzwerk ist über Partner wie den Blauen Sonntag, Gitarrenfestival Edersee oder das Rotkäppchenland zugleich Teil eines Metanetzwerks. 

  Die Landrosinen haben sich etabliert und wachsen stetig. „Der ländliche Raum hat vieles zu bieten, man muss für interessante Kultur nicht in Städte fahren“, sagt Pollmächer. Jede Landrosine setzt eigene Schwerpunkte. Viele von ihnen sind in historischen Gebäuden lokalisiert, wie die Kulturscheune Fritzlar oder das Schloss Hirschgarten. „Die Landrosinen schaffen es, historischer Bausubstanz eine neue Funktion zu geben. Sonst wäre sie oft dem Verfall preisgegeben“, sagt Pollmächer.

  Er und seine Frau Alexandra Urbas sind mit der Alten Pfarrei Niederurff sowie mit dem Art- und Gemeinschafts-Garten Niederurff Teil der Landrosinen. Von Freitag bis Sonntag, 28. März bis 30. März, bieten sie ein Kultur- und Natur-Erlebniswochenende an: kostenlose Führung „Frühjahr“ durch den Gemeinschaftsgarten Niederurff und den Skulpturenpark Art-Garten am Freitag, ein Konzert von „Der Ramschladen“ am Samstag und ein Liedernachmittag mit Dörte Gassauer (Klavier) und Eckhard Pflüger (Gesang, Trompete) am Sonntag. Zu Letzterem sagt Pollmächer: „Der hat schon eine kleine Fan-Gemeinde.“ Der Art-Garten ist um ein neues Kunstwerk erweitert worden. „Wir sind froh, dieses außergewöhnlich schöne Werk „Think“ von Dieter Zaha dazuhaben. Es ist wie für den Garten gemacht“, sagt er. 

  Der Satz „Wir bieten alles außer Oper“ sei noch aktuell. Dr. Ferhat Derman stelle mit den Meisterkonzerten in Bad Zwesten ein „exquisites klassisches Programm“ bereit, auch in der Kulturscheune Fritzlar und der Kultur-Kirche Oberaula gibt es ein großes Angebot. Im Programm von der Kultur-Kirche ist auch eine Musical-Show zu finden, so Hans-Heinrich Conradi. In der ehemaligen katholischen Kirche finden Konzerte und Lesungen statt, oft ist der Eintritt frei.

  Neben dem etablierten Kräuterschulprogramm stehen im Schloss Hirschgarten folgende Höhepunkte an: am Sonntag, 18. Mai, ist Schauspieler und Musiker Hansa Czypionka mit „Holzweg Labyrinth“ zu Gast. Im Sommer liest Otto Kukla vom Schloss Hirschgarten. Er präsentiert Briefe von Heinrich von Kleist. „Seine Biografie passt in die heutige Zeit. Eine große Zerrissenheit hat ihn sein Leben lang begleitet.“

  Künstlerin Ivonne Kramer aus Fritzlar bietet Malkurse an. Diese richten sich an alle Altersgruppen – „jeder profitiert von dem anderen“. Auf alle Teilnehmer gehe sie individuell ein. Ins Offene Atelier mit Gemäldeausstellung lädt sie ein für 27. und 28. September. Es geht um Linoldruck und Kramer liest aus ihrer Abschlussarbeit „Vor dem Vergessen“ (Kunsthochschule Kassel). „Interessierte können unverbindlich vorbeikommen“, sagt sie. 

  Das Kulturprogramm der Landrosinen soll viele Menschen ansprechen. „Günstiger geht nicht“, sagt Elmar Sprenger von der Kulturscheune in Fritzlar zu den Preisen. Und Kramer ergänzt: „Die Angebote sind erschwinglich und stehen dadurch nicht nur einer Elite, sondern allen Menschen offen.“ 
CHRISTINA ZAPF 

 

„Die Landrosinen – Kulturnetzwerk Schwalm-Eder“ sind ein seit 2002 bestehender Zusammenschluss von Künstlern beziehungsweise Kulturschaffenden. Derzeit zählt er 38 Mitglieder. Diese verbindet das Anliegen, Kunst- und Kulturangebote niederschwellig zugänglich und erlebbar zu machen. 2005 haben die Landrosinen den Ehrenpreis des Schwalm-Eder-Kreises für Bürgerengagement erhalten.